Der Weg zur Pflegedienstleitung im Krankenhaus
Rolf Poxleitner berichtet über seine Erfahrungen als PDL der GRN-Kliniken Eberbach
Rolf Poxleitner ist Pflegedienstleiter der GRN-Kliniken in Eberbach und hat bei uns die Weiterbildung zur „Pflegedienstleitung nach DKG-Richtlinien“ absolviert. Seine vielfältigen Erfahrungen als Pflegedienstleitung eines Krankenhauses gibt er nun sehr gerne als Dozent in unseren Stationsleitungsweiterbildungen wie auch in der Weiterbildung zur Pflegedienstleitung gerne weiter. In dem Interview berichtet er über seinen Karriereweg und seine Erfahrungen als Pflegedienstleitung eines Klinikums.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit als Pflegedienstleitung eines Klinikums?
An meiner PDL-Tätigkeit gefällt mir besonders die tägliche Kommunikation mit meinen Patienten und Mitarbeitern. Meine Mitarbeiter und der tägliche Austausch mit ihnen sind mir sehr, sehr wichtig. Deshalb habe ich immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen, Themen und Probleme. Diese werden von mir täglich aufgegriffen, besprochen und gelöst. Die oberste Priorität für mich als Pflegedienstleitung haben wirklich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Zufriedenheit. Das ist mir sehr, sehr wichtig!
Welche Kompetenzen brauchen Sie als PDL besonders?
Ganz wichtig ist für mich Führungskompetenz. Wie bereits gesagt, das Thema Mitarbeiterführung und Mitarbeiterkommunikation hat für mich oberste Priorität. Daher ist eine hohe Kommunikationskompetenz für meine Position als PDL ganz besonders wichtig. Dazu gehören Gesprächstechniken wie z.B. Feedbacktechniken. Auch Zielvereinbarungen sind für mich ein hilfreiches und wichtiges Führungsinstrument. Als Pflegedienstleitung muss ich gut mit unterschiedlichen Mitarbeitern umgehen können und je nach Situation ganz unterschiedliche Gespräche führen.
Außerdem muss ich für klare Strukturen sorgen, Abläufe definieren und auch klare Regeln aufstellen. Die Prozesse in der Klinik müssen klar und eindeutig definiert und sein und dem Team gut vermittelt werden. Als Pflegedienstleitung habe ich auch mit Projekten viel zu tun. Deshalb muss ich mich auch Methoden des Projektmanagements beherrschen. Außerdem muss ich mich in vielen Rechtsgebieten gut auskennen, zum Beispiel im Arbeitsrecht.
Was empfinden Sie als besonders herausfordernd als Pflegedienstleitung einer Klinik?
Im Moment empfinde ich es als besonders herausfordernd für eine gute Mitarbeiterbindung zu sorgen, neue Pflegekräfte zu gewinnen und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen X, Y und Z gut zu gestalten. Das sind für mich im Moment sehr wichtige Themen.
Wie war ihr Karriereweg zur Pflegedienstleitung?
Ich war über 20 Jahre Stationsleitung von zwei großen Stationen, einer chirurgischen und einer internistischen Station in den GRN-Kliniken in Eberbach. Danach war ich neben meiner Stationsleitungstätigkeit acht Jahre stellvertretende Pflegedienstleitung. Seit dem 1.11.2020 bin ich nun Pflegedienstleitung der GRN-Klinik in Eberbach. Meine Weiterbildung zur PDL begann im März 2018 an der F+U AK-Wiso. Sie umfasste mehrere Module wie zum Beispiel Einrichtungsleitung, Qualitätsmanager, Pflegeberater, Projektmanager und zum Abschluss die Prüfung zur PDL nach DKG im November 2022.
Warum haben Sie sich für die PDL-Weiterbildung und gegen ein Studium entschieden?
Ich habe mich für die Weiterbildung entschieden, weil ich schon viel Positives darüber gehört habe. Wichtig war mir, dass die Weiterbildung sehr praxisorientiert ist. Der Praxisbezug in der Weiterbildung hat mir in meiner Tätigkeit als PDL sehr geholfen. Deshalb möchte ich jetzt auch als Dozent bei der AK-Wiso meine Erfahrungen als Pflegedienstleitung an andere Nachwuchsführungskräfte in der Pflege weitergeben.
Was haben Sie in Ihrer Weiterbildung zur PDL nach DKG-Richtlinien für Ihre Aufgaben in der Praxis gelernt?
Ganz wichtig für meine Führungsaufgaben als PDL waren alle die Instrumente der Mitarbeiterführung, die ich an der AK-Wiso gelernt habe und auch schon im Unterricht ausprobieren konnte. Gut gefallen hat mir auch, dass wir im Unterricht immer mit den Dozenten über unsere praktischen Probleme in der Mitarbeiterführung sprechen konnten. Auch die Methoden des Qualitätsmanagements und der Prozessgestaltung sind für meine Arbeit als PDL sehr wichtig. Schon während der fast dreieinhalbjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung zur PDL konnte ich diese Methoden immer wieder in meiner beruflichen Praxis anwenden und hatte damit viel Erfolg.
Sie empfehlen eher eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung als ein Pflegestudium, ist das richtig?
Das ist absolut richtig, denn als PDL – egal ob in einer Klinik oder in einer Pflegeeinrichtung – ist ein hoher Praxisbezug sehr wichtig. Ein Studium ist meiner Meinung nach zu theoretisch und zu wenig auf die praktischen Anforderungen einer PDL-Position ausgerichtet. Ich wurde von meiner Geschäftsleitung aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung ausgewählt und bei meiner Weiterbildung aktiv unterstützt.